Boiler entkalken

Boiler entkalkenEinen Boiler zu entkalken, kann ja nach Modell eine relativ komplexe Angelegenheit sein. Wenn Sie nicht über etwas handwerkliches Geschick verfügen, sollten Sie das Entkalken von größeren Boilern lieber einem Fachbetrieb für Sanitärtechnik überlassen.

Bei hartem Wasser sollten Boiler ca. einmal im Jahr entkalkt werden. Bei weicherem Wasser ist die Entkalkung, je nach Intensität der Nutzung, nur alle 3 bis 4 Jahre nötig.

Warum müssen Boiler regelmäßig entkalkt werden?

Um die Funktionsfähigkeit von Boilern zu erhalten und teure Reparaturen an den Geräten zu vermeiden, müssen Boiler in regelmäßigen Abständen entkalkt werden.

Kalkablagerungen an Heizelementen von Boilern können an diesen zu einem Hitzestau führen, der die Heizelemente zerstören kann. Außerdem erhöht die isolierende Wirkung von Kalkablagerungen am Heizelement den Energieverbrauch der Geräte deutlich.

Kalk kann weiterhin Ventile und Dichtungen im Boiler schädigen und undicht werden lassen. Kalkablagerungen an Wänden und Böden von Boilern verringern langfristig das Speichervolumen des Boilers.

Sie sollten Ihren Boiler auch entkalken, um hygienischen Problemen vorzubeugen. So finden in Sedimenten und Schichten aus Kalk und Rost gesundheitsgefährdende Keime wie Legionellen einen idealen Rückzugsort.1

Boiler entkalken – wie kommt es zu den Kalkablagerungen?

Für Kalkablagerungen im Boiler sind im Wasser gelöstes Calcium und Magnesium verantwortlich. Diese Stoffe werden von Grund- und Oberflächenwasser aus Gesteins- und Erdschichten ausgewaschen und gelangen so auf natürlichem Weg in das Wasser. Beim Erhitzen im Boiler sinkt die Löslichkeit von Calcium und Magnesium und die Stoffe setzen sich als Kalkablagerungen ab. Relativ schnell verkalkt Ihr Boiler in Gegenden mit hartem Wasser, da in hartem Wasser die Konzentration von Calcium und Magnesium besonders hoch ist.

Wie entkalken Sie Ihren Boiler richtig?

Von Boilern gibt es unzählige Typen und Bauweisen, die ein teilweise unterschiedliches Vorgehen beim Entkalken erfordern. Schauen Sie daher unbedingt in die Bedienungsanleitung, bevor Sie Ihren Boiler selbst entkalken! Die nachfolgenden Punkte geben einen groben Überblick zu den für die Entkalkung nötigen Arbeitsschritten. Wenden Sie sich bei Unsicherheit an einen Fachbetrieb für Sanitärtechnik.

  • Stellen Sie sicher, dass der Boiler vor dem Entkalken sicher von der Strom-, Gas- und Wasserzufuhr getrennt ist. Ziehen Sie dazu den Netzstecker oder schalten Sie den Boiler am Sicherungskasten spannungsfrei. Die Wasserzufuhr stoppen Sie am Absperrhahn des Zulaufs. Bei gasbetriebenen Boilern muss die Gaszufuhr eventuell durch einen Fachmann unterbunden werden.
  • Entleeren Sie Ihren Boiler zum Entkalken komplett. Teilweise müssen Sie den Boiler dazu mit einem Kompressor belüften.
  • Öffnen Sie den Boiler und entfernen Sie (wenn möglich) den Heizstab.
  • Entfernen Sie losen Kalk vom Heizstab und dem Boilerboden mechanisch mit zum Beispiel einem groben Schwamm
  • Entkalken Sie Ihren Boiler und den Heizstab mit einer säurehaltigen Entkalkerlösung, die für Trinkwasser und Ihren Boilertyp geeignet ist (Hinweise in der Bedienungsanleitung). Meistens ist hier Zitronensäure eine gute Wahl. Es ist sinnvoll, den Ablauf zu schließen und die Entkalkerlösung für einige Stunden einwirken zu lassen.
  • Lassen Sie die Entkalkerlösung ablaufen, bauen Sie den Heizstab ein und spülen Sie Ihren Boiler mit viel klarem Wasser.
  • Öffnen Sie die Wasserzufuhr des Boilers und stellen Sie die Stromzufuhr wieder her. Achtung: Der Boiler darf nicht aufheizen, bevor dieser nicht mit Wasser gefüllt ist!

1 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, „Legionellen…“: 

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasserhygiene/legionellen/index.htm

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